» Das Tandemprojekt
» Warum Deutsch als erste Fremdsprache?
» Ziel und Themen des Projektes
» Wer sind unsere Projektpartner ?
» Arbeitsformen
» Wer kann an dem Projekt teilnehmen
» Besuche in Schweden
» Wer arbeitet an diesem Projekt mit?
In unserer Schule besteht bereits seit 2003 ein Schüleraustausch mit Schweden.
Zu diesem bestehenden Projekt kommt ab September 2007 ein neues hinzu:
das Tandemprojekt.
Warum "Tandem"? Miteinander lernen, voneinander lernen. Das ist
die Basis für interkulturelle Kompetenz, die in unserer globalisierten
Welt so wichtig geworden ist.
Das Erlernen von Fremdsprachen ist für die spätere berufliche Zukunft äußerst wichtig, unabhängig davon, welche berufliche Laufbahn man einmal wählt. Zwischen Ungarn und den Ländern Österreich und Deutschland besteht eine lange Tradition enger kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen, die das Lernen der deutschen Sprache nahegelegt und gefördert hat.
Aber gerade im Hinblick auf die Zukunft der Kinder und Jugendlichen erscheinen deutsche Sprachkenntnisse von besonderer Beutung, betrachtet man einmal :
- den erheblichen Anteil von Arbeitsplätzen, der von Produktionsstätten deutscher, österreichischer und
schweizer Firmen geschaffen wird,
- die Zahl ungarisch-deutscher / und –österreichischer Firmengründungen / Joint Ventures, die immer
mehr zunimmt und
- dass Deutschland eines der Länder mit dem größten Gewicht innerhalb der EU ist und damit
erheblichen Einfluss auf Normen, gesetzliche Regelungen innerhalb der Europäischen Gemeinschaft
hat.
So entstehen ständig neue Arbeitsbereiche, die gute Deutschkenntnisse erforderlich machen. (z.B. auf dem Gebiet der Umweltwissenschaften, in der Biotechnik und im Maschinenbau – Bereiche, in denen Deutschland den Weltmarkt anführt –, in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie, in denen neben Deutschland auch ganz besonders Österreich und die Schweiz in Europa Vorreiterfunktion innehaben, in der Informatik, in den Bereichen des EU-Rechts oder der Telekommunikation etc.).
Englischkenntnisse sind natürlich wichtig, da aber die interne Kommunikationssprache in den Firmen Deutsch ist und man lieber in seiner Muttersprache verhandelt oder Details bespricht, sind v.a. Mitarbeiter mit guten und sehr guten Deutschkenntnissen gesucht.
Auch reicht die Beherrschung einer Fremdsprache (wie z.B. Englisch als internationale „Verkehrssprache”) heute schon nicht mehr und schon gar nicht mehr in Zukunft für eine qualifizierte Arbeitsstelle aus.
Um unseren Schülern eine möglichst gute Unterstützung bei dem Erlernen der deutschen Sprache zu geben, richten wir ein internationales Austauschprojekt neu ein. Dieses wird in deutscher Sprache durchgeführt. Ziel dieses Projekts ist, dass die Schüler die Deutschkenntnisse, die sie in der 9. Klasse in 7 Unterrichtsstunden pro Woche (Stundenzahl an unserer Schule für diese Schulstufe für die erste Fremdsprache) erworben haben, nicht nur durch einfaches Üben, sondern auch durch Kontakte mit ausländischen Schülern erweitern.
Ein Projekt dauert zwei Jahre. In jedem Jahr gibt es ein großes übergeordnetes Thema, auf das während des Schuljahres (im Unterricht / zusätzlich zum Unterricht) mit verschiedenen Aufgaben und Unterthemen hingearbeitet wird.
Unser Austauschpartner ist die 10. Klasse eines schwedischen Gymnasiums, die Johannes Hedberg Skolan. Diese Schule ist ein auf Fremdsprachen spezialisiertes Gynmasium, wo die Schüler Fremdsprachen in erhöhter Stundenzahl und sehr modernen Methoden lernen. Die Schule befindet sich in Helsingborg an der Nordseeküste. Gleich gegenüber sieht man die dänische Stadt Helsingor mit dem Schloss von Hamlet.
Wir haben ganz bewusst eine schwedische Schule als Partner gewählt, weil die deutsche Sprache für beide Projektpartner eine Fremdsprache ist. Dadurch haben die Schüler weniger Hemmungen bei der Kommunikation und sind wahrscheinlich auch viel motivierter, als wenn sie mit deutschen Muttersprachlern kommunizieren würden.
Schweden ist auch aus pädagogischer Sicht ein guter Partner: Nach den PISA*-Studien steht Schweden zusammen mit den anderen skandinavischen Ländern an vorderster Stelle was den Unterricht und die schulischen Ergebnisse anbelangt. Diese Länder sind führend auf dem Gebiet von Lehr- und Lernmethoden, davon können sowohl unsere Schule wie auch die Schüler profitieren. Auch für Schüler, die an unserer Schule das Fach Diakonie wählen und später vielleicht im sozialen Bereich tätig sein wollen, kann eine solche Partnerschaft von Nutzen sein. Die Ausbildung in den Sozialberufen ist in den skandinavischen Ländern eine der besten und wird in anderen Ländern als vorbildhaft angesehen.
*PISA : Programm zur weltweiten Schülerbeurteilung; bisher umfassendste Schulleistungsstudie, die dazu dient, den OECD-Mitgliedsstaaten vergleichende Daten über ihre Bildungssysteme zur Verfügung zu stellen.
Neben der Vorbereitung im / neben dem Deutschunterricht sind vor allem der persönliche und schriftliche (e-Mail) Austausch wichtig. Durch die Vorgabe von Themen wird sichergestellt, dass gemeinsame Kenntnisgebiete existieren. Natürlich ist erwünscht, dass nach und nach auch persönliche Interessen, Meinungen und Einstellungen in die Kommunikation einfließen.
Wir wollen selbständiges Arbeiten fördern. Hierzu gehören z.B. recherchieren, Materialien sichten und auswerten, Interviews führen, Ergebnisse bewerten und im Plenum vortragen, etc. Neben dieser methodischen Kompetenz und vor allem der sprachlichen Kompetenz fördert der Austausch auch die Fähigkeit zum Austausch mit Ausländern, zur Verdeutlichung der eigenen Einstellungen und zur Akzeptanz von Meinungen anderer Menschen.
Am Projekt können Schüler aus der 10. Klasse teilnehmen, die Lust dazu haben, mit Schülern eines anderen Landes auf Deutsch zu korrespondieren und sie besser kennen zu lernen - Hauptsache, dass sie sich für das Projekt interessieren und zur kontinuierlichen und selbständigen Arbeit alleine und in Gruppen bereit sind.
Mit dieser Form der Projektarbeit entwickeln wir außerdem Grundlagen und Fähigkeiten, wie sie später in weiterführenden Ausbildungsgängen an Hochschulen oder in Betrieben erwartet und gefordert werden.
Im Rahmen dieses 2-jährigen Projektes ist auch pro Jahr ein kürzerer Aufenthalt von 3 Tagen (mit intensiver Arbeit und diversen Programmen) in Schweden bei den Gastfamilien geplant. Die schwedischen Partner werden ebenfalls zweimal nach Budapest kommen und bei den Familien der teilnehmenden Schüler untergebracht. Die Reisetermine wählen wir so, dass die Reisekosten möglichst gering sind.
Die Deutschlehrer der Schule planen und betreuen das Projekt gemeinsam mit der Deutschlehrerin an der schwedischen Partnerschule, einer deutschen Muttersprachlerin.
Zusätzlich erhalten wir beim Erstellen und der Durchführung von Aufgaben in Methodik und Didaktik, Landeskunde und Kultur externe fachwissenschaftliche Beratung.